Buchtipp: Roger Schmidt

Von Delbrück bis nach China

Roger Schmidt startete seine Trainerlaufbahn beim Delbrücker SC, den er von der Verbandsliga in die Oberliga Westfalen führte. Dieser frühe Erfolg sorgte dafür, dass Schmidt die Karriereleiter schnell nach oben kletterte: Über Stationen beim SC Preußen Münster, dem SC Paderborn 07 und Red Bull Salzburg unterschrieb er 2014 bei Bayer 04 Leverkusen und wurde Bundesliga-Trainer. Mit seiner Spielidee steht Roger Schmidt sinnbildlich für hochintensives Pressing und attraktiven Fußball.
Doch nach seiner Zeit in Leverkusen sollte sich eine ganz andere Herausforderung bieten: Im Juli 2017 wurde Schmidt als Trainer von Beijing Guoan vorgestellt – einem chinesischen Erstligisten. Komplettes Neuland und drastischer fußballerischer „Kulturschock", den Schmidt zusammen mit seinem langjährigen Trainerkollegen Jörn Wolf in diesem Buch dokumentiert.

Zwei Jahre Fußball und Kultur in Fernost

Das Buch begleitet das Trainerteam auf ihrem „Abenteuer in China" und führt den Leser chronologisch durch zwei Jahre Traineralltag in der Weltmetropole Peking.

Es hat dabei durchaus Züge eines Trainertagebuches: So gibt es zu jedem Spieltag ausführliche Einblicke in die Trainingsarbeit, die Spielvorbereitung und das Wettspiel. Der Leser erhält neben Hintergründen zum chinesischen Fußball auch viele Informationen über die chinesische Mentalität und die Anpassungen, die Schmidt auch in seinem eigenen Alltag vornehmen musste. Besonders das enge Verhältnis zum chinesischen Klub-Eigentümer, endlose Reisestrapazen und das Zusammenleben der einheimischen Fußballer mit den ausländischen Stars sorgt immer wieder für humorvolle Anekdoten.

Zwischendrin gibt Schmidt immer wieder auch Tipps zu speziellen Herausforderungen des Trainerdaseins.

Zwei Jahre Fußball und Kultur in Fernost

"Das Buch eines Trainers" ist sowohl ein „Reisebericht" über den Fußball in China, als auch eine interessante Lektüre für ambitionierte Trainer, die detaillierte Informationen und Hinweise zum Umgang mit Spielern suchen. Schmidt zeigt auf, dass es wichtig ist, sich selbst stetig weiterzuentwickeln und an neue Situationen anzupassen – auch wenn dafür hier und da die eigenen Prinzipien über den Haufen geworfen werden müssen.