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S C H I E D S R I C H T E R - Z E I T U N G 1 / 2 0 1 4
Aus den Verbänden
Das Organisations-Team der erfolgreichen Bewerbung um den Integra-
tionspreis der Stadt Frankfurt am Main.
Freundliche Begrüßung von Massimo Busacca (rechts) durch den Präsi-
denten des Stadtverbands Fußball Dresden, Heiko Petzold (Mitte), und
Organisator Jürg Ehrt.
Südwest
Sachsen
Hessen
Jahresabschlussfeier
mit Ehrungen
Obmann Edmund Heiliger begrüßte
die Unparteiischen der Schieds-
richter-Vereinigung Rhein-Mittel-
haardt im Südwestdeutschen Fuß-
ballverband (SWFV) zur traditionel-
len Jahresabschlussfeier, zu der
auch einige Ehren-Schiedsrichter
und der Kreisvorsitzende Klaus
Karl den Weg ins Clubhaus des
SV Geinsheim gefunden hatten.
Nach einem gemeinsamen Essen
ehrten Heiliger und sein Stellver-
treter Thorsten Braun verdiente
Schiedsrichter für ihre langjährige
Treue zu ihrem nicht immer einfa-
chen Hobby.
Die Schiedsrichter-Ehrennadel in
Gold vom Südwestdeutschen Fuß-
ballverband für mehr als 25 Jahre
Schiedsrichter-Tätigkeit erhielten
Theo Heimgärtner (FV Berghausen)
und Frank Roß (TSV Lingenfeld). In
seiner Laudatio würdigte Ver-
bands-Schiedsrichter-Lehrwart
Braun die Verdienste der beiden
Unparteiischen. Heimgärtner kam
vor 30 Jahren zur Schiedsrichterei
und leitete von 1992 bis 2002 Spiele
in der Landesliga und der A-Jugend-
Regionalliga. Roß war von 1995 bis
2008
Unparteiischer in der Lan-
desliga und Verbandsliga und zehn
Jahre Schiedsrichter-Assistent in
der Oberliga Südwest. Seit 2000
arbeitet er unter Obmann Heiliger
im Vorstand als Beisitzer und
Schriftführer.
Frank Roß
Massimo Busacca zu Gast
«
C’est le ton qui fait la musique»
steht in großen Lettern auf der
Präsentation von Massimo Busacca.
Der Ton macht also die Musik: ein
altes Sprichwort, das von Schieds-
richtern nicht selten gegenüber
Spielern angewendet wird, wenn
nach getroffenen Entscheidungen
protestiert wird.
Der heutige Chef der FIFA-Schieds-
richter-Abteilung referierte vor
über 300 Schiedsrichtern und
Gästen des Stadtverbands Fußball
Dresden im Potthoff-Bau der TU
Dresden aber nicht nur über den
Umgang mit Spielern und Trainern.
Der sechsmalige Schweizer
Schiedsrichter des Jahres“ und
Welt-Schiedsrichter 2009“ unter-
hielt die Zuschauer mit Erinnerun-
gen aus seiner aktiven Schieds-
richter-Laufbahn und gab insbe-
sondere den jungen Unpartei-
ischen wertvolle Tipps, was einen
guten Schiedsrichter auszeichne.
Begonnen hatte der Abend mit
einem Grußwort des Präsidenten
Heiko Petzold und einigen Ehrun-
gen und Gratulationen.
Im Anschluss berichtete Massimo
Busacca zunächst von seinen
Anfängen als Schiedsrichter bis zu
seinem WM-Einsatz 2010 in Süd-
afrika. Der Schwerpunkt seines
Vortrags lag im Auftreten eines
guten Schiedsrichters. Dieses
müsse aus nicht weniger als zehn
wichtigen Punkten bestehen: Kraft
und Energie, Verantwortungs-
bewusstsein, Optimismus, Kommu-
nikationsfähigkeit, emotionale
Intelligenz, Mut, Leidenschaft,
Anpassungsfähigkeit, Neugier und
Bescheidenheit. Unterlegt wurden
die einzelnen Punkte anhand von
Beispielen und eigenen Erfahrun-
gen aus seiner Schiedsrichter-
Laufbahn. Selbstverständlich seien
Schiedsrichter auch nur Menschen,
die nicht unfehlbar sind. Aber der
Umgang mit Fehlentscheidungen
und die Lehren daraus, der Glaube
an das eigene Hobby als Schieds-
richter und der eigene Anspruch,
sich ständig verbessern zu wollen,
seien wesentliche Grundlagen für
die Weiterentwicklung als Schieds-
richter. Bezeichnend hierzu auch
das Schlusswort des Schweizers:
Rennt nicht weg! Nehmt euer
Herz in die Hand und stellt euch
der eigenen Wahrheit. Seid tüchtig
und mutig!”
Stefan Zok
Integrationspreis für
Frankfurter Schiedsrichter
Knast-Turnier“, „Mitternachts-
Kick“, Gehörlosen-Fußball – diese
und andere Projekte der Frankfur-
ter Schiedsrichter überzeugten die
Jury: Am 26. November 2013 zeich-
nete Integrations-Dezernentin
Nargess Eskandari-Grünberg die
Schiedsrichter-Vereinigung Frank-
furt mit dem Integrationspreis der
Stadt aus.
Der Preis wurde 2013 zum zwölften
Mal verliehen und ist mit 15.000
Euro dotiert, die in diesem Jahr zu
gleichen Teilen an die Schiedsrich-
ter-Vereinigung Frankfurt und zwei
weitere Vereine gehen. Honoriert
wird damit unter anderem das
hohe persönliche Engagement der
Unparteiischen für die Integration
und Gleichberechtigung von
Migrantinnen und Migranten sowie
die gegenseitige Anerkennung der
Kulturen.
Eines der herausragenden Projekte
der Schiedsrichter ist das „Knast-
Turnier“, ein jährliches Sport-Event
in der Justizvollzugsanstalt Frank-
furt-Preungesheim. Zudem hat
sich die Schiedsrichter-Vereini-
gung Frankfurt als 23. Schiedsrich-
ter-Gruppe der Aktion „NEIN! zu
Diskriminierung und Gewalt“ des
Fair-Play-Forums des Hessischen
Fußball-Verbandes (HFV) ange-
schlossen.
In seiner Dankesrede vor rund 300
geladenen Gästen im Kaisersaal
des Römer forderte Kreis-Schieds-
richter-Obmann Mathias Lippert
noch einmal alle Frankfurter Vereine
eindringlich auf: „Bekennt euch
zum Pakt gegen Gewalt und Diskri-
minierung. Schützt insbesondere
unsere jungen Schiedsrichter. Der
gegenseitige Respekt muss im
Vordergrund stehen.“
An der Bewerbung um den Integra-
tionspreis hat ein Team von rund
15
Schiedsrichtern mitgewirkt
(
siehe Foto). Die Arbeitsgruppe
stand unter der Leitung von